12. Innovationsmanagement in Start-ups
In Start-ups wird laut Martin Vetter kein Managementansatz auf dem Weg von der Invention zur Innovation verfolgt. In seiner Dissertation „Praktiken des Prototyping im Innovationsprozess von Start-up-Unternehmen“ stellt er fest, dass kein gezieltes und gesteuertes Innovationsmanagement in Start-ups betrieben wird, was in einem Gegensatz zu der bei Start-ups meist zu Grunde liegenden Invention und der Absicht, diese als Innovation zu kommerzialisieren, steht. (Vetter, 2011, S. 64)
Dabei ist Innovation im Start-up-Bereich nicht unbedingt in Bezug auf die Ausgestaltung des Produkts oder der Dienstleistung als solches zu verstehen. Es geht dabei auch um das innovierende Handeln der Start-ups im Markt, der durch die neuen Produkte oder Dienstleistungen aktiv – wenn möglich sogar disruptiv – verändert werden soll. Dies ist deshalb eine Herausforderung, weil Start-up-Unternehmen über keinen festen Platz im Marktumfeld verfügen und so mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Etablierung des Start-ups am Markt wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst, neben den verfügbaren Ressourcen sind das unter anderem die rhetorischen Fähigkeiten der Gründer. Es geht dabei laut Vetter darum, in eine Austauschbeziehung mit dem unternehmerischen Umfeld zu treten und im Zuge dessen ein soziales Gefüge zu knüpfen. Diese Interaktionsprozesse sind wichtig, um mögliche Isolationen im Innovationsprozess zu vermeiden und wichtige Feedbackmechanismen in Gang zu setzen. (Vetter, 2011, S. 70 f.)
In Start-up-Unternehmen liegt im gewissen Maße bereits vorhandenes Wissen über Innovationsmanagement vor, dessen Einfluss jedoch gering ist. Das Unternehmen befindet sich laut Vetter in einer Phase des Tuns, eine Reflektion über diese Praktiken findet nicht oder erst über die Zeit hinweg statt. (Vetter, 2011, S. 74 f.)
Dieser Artikel ist Teil einer Serie, dessen Inhalte aus meiner Masterthesis "Produkt- und Innovationsmanagement innerhalb von Company Buildern" stammen und für diesen Blog angepasst bzw. umgeschrieben wurden. Zitate und Quellen - sofern nicht angegeben - finden sich im Originaldokument, welches an der Universität der Künste, Zentralinstitut für Weiterbildung, im Masterstudiengang Leadership in Digitaler Kommunikation angefertigt wurde.