13. Innovationsmanager oder Gründer?

In Start-ups existiert die Stelle eines Innovationsmanagers nicht und dadurch bleiben laut Martin Vetter wichtige Rollen als Lösungssucher, Zeit-, Beziehungs-, Schnittstellen-, Ressourcen- und Konfliktmanager sowie Organisator – innerhalb und außerhalb der Organisation – unausgefüllt. Erst wenn das Unternehmen wächst und somit aus der Start-up-Phase tritt, wird zu diesem späteren Zeitpunkt möglicherweise ein Innovationsmanagement initiiert, welches sich mit genau diesem Management professionell befasst und so auch eine Arbeitsteilung ermöglicht. (Vetter, 2011, S. 74 f.)

Nach Hauschildt und Salomo stellt sich die Frage nach einer eigenständigen Stelle/Rolle des Innovationsmanagements eben genau erst dann, wenn das Innovieren selbst zur permanenten Aufgabe der Organisation wird. (Hauschildt & Salomo, 2011, S.50) Innovationsmanagement ist aus diesem Grund meist noch kein eigenständiger Berufszweig, sondern nur eine wichtige Teilaufgabe. Innovatoren müssen in gleicher Weise Marktkenner und Marktmacher sein und müssen in unterschiedlichen fachlichen Disziplinen – technischen, wirtschaftlichen, juristischen – zu Hause sein. (Hauschildt & Salomo, 2011, S. 51 f.)

Im Rahmen einer solchen Schnittstelle geht es – wie oben beschrieben - grundsätzlich um Koordination und Zusammenarbeit. Das erweist sich jedoch als schwierig, da sich Start-ups gerade durch das Fehlen eines solchen Managers oder Managements auszeichnen und daher ein solcher nicht vorgesehen ist. Deshalb bleibt für Vetter die Frage, wer diese Vermittlerrolle und somit die Position des Bindeglieds zwischen originärem Kontext und dem externen Kontext übernehmen soll.

Eric Ries gibt in seinem Buch „The Lean Startup“ indirekt eine Antwort auf diese Frage. Das meiner Meinung nach als Pflichtlektüre für Entrepreneure/Start-up-Gründer zu verstehende Werk, beschreibt Innovationen in Start-up-Unternehmen im ähnlichen Kontext wie Vetter. Im Gegensatz dazu glaubt jedoch Ries, dass der einzige nachhaltige Weg eines Unternehmens zu langfristigem Wirtschaftswachstums das Aufbauen einer „Innovationsfabrik“ ist, welche „Lean Startup“-Techniken verwendet, um disruptive Innovationen auf einer kontinuierlichen Basis zu schaffen.


Dieser Artikel ist Teil einer Serie, dessen Inhalte aus meiner Masterthesis "Produkt- und Innovationsmanagement innerhalb von Company Buildern" stammen und für diesen Blog angepasst bzw. umgeschrieben wurden. Zitate und Quellen - sofern nicht angegeben - finden sich im Originaldokument, welches an der Universität der Künste, Zentralinstitut für Weiterbildung, im Masterstudiengang Leadership in Digitaler Kommunikation angefertigt wurde.

Dieser Post wurde aktualisiert am: 30.05.2022

Stephan-Nicolas Kirschner

<p>ist ein innovativer Unternehmer sowie Produktmanagement und Online Marketing Experte mit einer nachgewiesenen Fähigkeit, auch geschäftskritische Ergebnisse zu liefern. Erfahren im Aufbau leistungsorientierter Teams für drei venturebacked Start-ups hat er 2012 mit Bestattungsvergleich.de sein erstes eigenes Start-up gegründet. Dieses hat Stephan-Nicolas Kirschner - von der Idee sowie Business- und Finanzplänen über Pitches und dem Raisen von Kapital bis hin zum Produktlaunch und dem Proof of Concept - zum Marktführer ausgebaut. Nach seinem Exit folgten Interimspositionen als Geschäftsführer von Finanztip sowie als Start-up Koordinator Finance der IHK Berlin. Danach verantwortete Stephan-Nicolas Kirschner zwei Jahre lang als Head of Growth das Wachstum von kapilendo und wurde zudem als Vorstandsvorsitzender der kapilendo venture AG berufen. Bis Ende 2017 verantwortete er in dieser Rolle den Betriebsübergang in die kapilendo AG im Rahmen eines M&amp;A (Mergers &amp; Acquisitions). Seit Juli 2018 übernimmt Stephan-Nicolas Kirschner die Unternehmensnachfolge im elterlichen Betrieb. Als Geschäftsführer der pregive GmbH führt er so unter anderem BabyCare – Das Vorsorgeprogramm für eine gesunde Schwangerschaft - in die Zukunft. Sein Studium absolvierte er an der Hochschule Mittweida, der Universität der Künste Berlin und an der Universität St. Gallen.</p>