3. Unterschied zwischen Inkubator und Company Buildern
Der Unterschied zwischen einem Inkubator und einem Company Builder liegt, aus meiner eigenen Erfahrung heraus, vor allem im Selbstverständnis der dahinterstehenden investierenden Instanz. Wenn der Investor ein strategisches Interesse an der Unternehmensgründung im Sinne einer langfristigen Innovationsstrategie bis hin zu einer möglichen Übernahme des Start-ups zu einem späteren Zeitpunkt hat, so ist dieses Corporate Incubation-Konstrukt eher als ein Company Builder anzusehen. Geht es jedoch eher um eine hohe Investitionsredite vieler möglichst verschieden ausgeprägter Start-ups, so handelt es sich, meines Erachtens um einen Inkubator. Die sonstigen Rahmenbedingungen eines Inkubators gelten laut meiner Einschätzung in den meisten Fällen auch für Company Builder.
Im Rahmen einer im Februar 2014 durch die auf internetbasierte Geschäftsmodelle spezialisierte Managementberatung „Mücke, Sturm & Company“ zum Thema „Corporate Incubation“ veröffentlichten Studie wurde der Corporate Incubation-Markt in Inkubator, Accelerator und Company Builder unterteilt. Dadurch konnten die unterschiedlichen Modelle im Markt verglichen werden, obwohl in der Praxis laut der Studie häufig keine eindeutige Abgrenzung der unterschiedlichen Unternehmensmodelle und deren Bezeichnung stattfindet. Die in der Studie bewerteten Modelle unterscheiden sich beispielsweise deutlich im Hinblick auf das Investitionsvolumen, den Unterstützungsgrad für Gründer und das involvierte Netzwerk. Company Builder sind nach dieser Einordnung eher in der Ideenentwicklung, der Planungs- sowie der Aufbau- und Wachstumsphase aktiv, während Inkubatoren erst während der Planungsphase zu den Unternehmensgründern stoßen.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie, dessen Inhalte aus meiner Masterthesis "Produkt- und Innovationsmanagement innerhalb von Company Buildern" stammen und für diesen Blog angepasst bzw. umgeschrieben wurden. Zitate und Quellen - sofern nicht angegeben - finden sich im Originaldokument, welches an der Universität der Künste, Zentralinstitut für Weiterbildung, im Masterstudiengang Leadership in Digitaler Kommunikation angefertigt wurde.