5. Inspired: How To Create Products Customers Love

Marty Cagan hat mit seinem nur auf Englisch veröffentlichten Fachbuch „Inspired: How To Create Products Customers Love“ eines der Standardwerke für Produkt Manager von Internetprodukten geschaffen. Das Credo von Cagan ist es dabei, dass er nicht daran glaubt, dass erfolgreiche Internetprodukte per Zufall geschehen. Stattdessen sieht er hinter jedem erfolgreichen und inspirierenden Produkt gewisse Parallelen, die er als „Ten Thruths“ des Produkt Managements zusammengestellt hat.

Die Aufgabe des Produktmanagers ist es, laut Cagan, ein Produkt zu entdecken, welches wertvoll, brauchbar und machbar ist. Die Entdeckung eines neuen Produktes ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Produkt Manager, dem Interaktionsdesigner sowie dem Software Architekten/Produktentwickler. Die Produktentwicklung sieht Cagan als wichtig und schwierig an, verdeutlicht aber, dass User Experience Design (UX-Design) noch wichtiger und in der Regel komplexer ist. Produktentwickler sind meist sehr schlecht im Bereich des UX-Designs, da sie im Sinne von Implementierungsmodellen, die Nutzer des Produkts jedoch in konzeptionellen Gedankenmodellen, handeln. UX-Design steht dabei für Cagan sowohl für Interaktionsdesign als auch für visuelles Design. Die Funktionalität (Produktanforderungen) und das UX-Design sind von Natur aus eng miteinander verknüpft. Produktideen müssen – früh und häufig – auf die eigentliche Zielgruppe hin getestet werden, damit ein Produkt entsteht, welches wertvoll und brauchbar ist. Dafür wird ein so genannter „High-Fidelity-Prototyp“ empfohlen, um damit schnell, häufig und einfach neue Ideen mit realen Anwendern auf Basis einer realistischen User Experience zu testen.

Die Aufgabe des Produktmanagements ist allem voran die Identifizierung des so genannten „Minimal Possible Products“, des minimal möglichen Produktes, welches die zuvor genannten Ziele (wertvoll, brauchbar und machbar) erreicht und die Produkteinführungszeit (Time-to-Market) sowie die Komplexitität für den Nutzer verringert. Selbst wenn dieses minimale erfolgreiche Produkt entdeckt und validiert wurde, so ist es laut Cagan nicht möglich, es in Einzelteile zu zerlegen und neu zusammenzusetzen und danach die gleichen Ergebnisse erneut zu erwarten.

Diese Betrachtung von Cagan „Ten Truths“ zeigt den Einfluss des Internets auf die Produktentwicklung und das Produktmanagement, vor allem die Ausrichtung auf den Kundennutzen.


Dieser Artikel ist Teil einer Serie, dessen Inhalte aus meiner Masterthesis "Produkt- und Innovationsmanagement innerhalb von Company Buildern" stammen und für diesen Blog angepasst bzw. umgeschrieben wurden. Zitate und Quellen - sofern nicht angegeben - finden sich im Originaldokument, welches an der Universität der Künste, Zentralinstitut für Weiterbildung, im Masterstudiengang Leadership in Digitaler Kommunikation angefertigt wurde.

Dieser Post wurde aktualisiert am: 30.05.2022

Stephan-Nicolas Kirschner

<p>ist ein innovativer Unternehmer sowie Produktmanagement und Online Marketing Experte mit einer nachgewiesenen Fähigkeit, auch geschäftskritische Ergebnisse zu liefern. Erfahren im Aufbau leistungsorientierter Teams für drei venturebacked Start-ups hat er 2012 mit Bestattungsvergleich.de sein erstes eigenes Start-up gegründet. Dieses hat Stephan-Nicolas Kirschner - von der Idee sowie Business- und Finanzplänen über Pitches und dem Raisen von Kapital bis hin zum Produktlaunch und dem Proof of Concept - zum Marktführer ausgebaut. Nach seinem Exit folgten Interimspositionen als Geschäftsführer von Finanztip sowie als Start-up Koordinator Finance der IHK Berlin. Danach verantwortete Stephan-Nicolas Kirschner zwei Jahre lang als Head of Growth das Wachstum von kapilendo und wurde zudem als Vorstandsvorsitzender der kapilendo venture AG berufen. Bis Ende 2017 verantwortete er in dieser Rolle den Betriebsübergang in die kapilendo AG im Rahmen eines M&amp;A (Mergers &amp; Acquisitions). Seit Juli 2018 übernimmt Stephan-Nicolas Kirschner die Unternehmensnachfolge im elterlichen Betrieb. Als Geschäftsführer der pregive GmbH führt er so unter anderem BabyCare – Das Vorsorgeprogramm für eine gesunde Schwangerschaft - in die Zukunft. Sein Studium absolvierte er an der Hochschule Mittweida, der Universität der Künste Berlin und an der Universität St. Gallen.</p>